Dynamo-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung

Matthias Döschner

1. Was sind deine Beweggründe Dich als ehemaliger Aktiver zur AR – Wahl zu stellen und welchen speziellen Beitrag möchtest Du in den Aufsichtsrat einbringen?

In erster Linie, weil mein Herz, nach wie vor an diesem Traditionsverein hängt. Weil ich meinen Beitrag dazu bringen möchte, dass nicht nur die Fans unsere traditionellen Werte, wie Leidenschaft, Engagement, Einheit und Gemeinschaft leben, sondern dass diese Werte auch von der aktuellen Mannschaft, dem Trainerstab und dem Präsidium gelebt werden. Ich werde meine Kraft und Energie dafür einsetzen, dass mehr ehemalige verdienstvolle Spieler unseres Vereins, wie es z. B. bei Bayern München oder Borussia Dortmund gang und gäbe ist, die Möglichkeit bekommen, sich wirkungsvoll in unserem Verein zu etablieren.

2. Wie sollte der Aufsichtsrat aus deiner Sicht die Geschäftsführung der SGD kontrollieren? Wo siehst Du Verbesserungsmöglichkeiten?

Vornweg. Ich denke das die Geschäftsführung mit Herrn Jürgen Wehland und Ralf Becker auch nur das Beste für unseren Verein möchte, dass Sie ja im Angestelltenverhältnis sind und fast tagtäglich abgerechnet werden. Ein Verein ist nur erfolgreich, wenn das komplette Rad funktioniert und ineinandergreift (siehe die Entwicklung von Union Berlin). Ich sehe Verbesserungsmöglichkeiten der beiden Geschäftsführer, die aus meiner Sicht aneinander vorbei arbeiten. Deshalb sollte mehr Einfluss auf die Einkaufspolitik genommen werden. Es stehen 35 Spieler und 3 Co- Trainer auf der Gehaltsliste. Ich kann das Wirtschaftlich nicht nachvollziehen.

3. Als Linksaußen hast Du bis 1990 unsere Farben würdevoll vertreten. Was würdest du der heutigen Mannschaft mit auf dem Weg geben wollen?

Da auch viele jüngere Fans die schwarz/gelben Farben hochhalten, kurze Info. Ich war in der glücklichen Lage damals auf jeder Position zu spielen außer im Tor. Eigentlich habe ich im Nachwuchs immer Linksverteidiger gespielt, bis mich 1976 Walter Fritzsch zum Stürmer machte. Trainer Klaus Sammer machte mich dann 1984 wieder zum Linksverteidiger. Ich habe mich auch als Linksverteidiger 1990 mit Meister und Pokalsieger von Dynamo verabschiedet.

Natürlich ist das heute eine andere Zeit wie damals. Aber, wenn Du erfolgreich sein willst, musst Du im Training die Grundlage dafür legen um in den wichtigen spielen erfolgreich zu sein. Wir trainieren aus meiner Sicht viel zu wenig, Zweikampfverhalten ist so gut wie nie auf der Tagesordnung. Ich vermisse momentan auf dem Platz den WILLEN für Dynamo alles zu geben, sich mal regelrecht den ARSCH aufzureißen. Ich habe in dieser Saison noch nicht einen Spieler gesehen der völlig erschöpft vom Platz genommen werden musste.

4. Welche Meinung hast Du zu unserer heutigen Vereinsstruktur? Wo siehst Du Änderungsbedarf?

Wenn Du als Verein erfolgreich sein willst, brauchst Du eine Fussballstruktur mit Konkurrenzkampf. Dieser Konkurrenzkampf bleibt momentan aus, weil die meisten Spieler ja schon mit Liga 3 zufrieden sind und fürs nichts tun mehr als gut bezahlt werden. Änderungsbedarf sehe ich daran, dass wieder eine 2. Mannschaft unsere Farben trägt. Wir haben viele Spieler, die nur trainieren und keinen Wettkampf haben. Vereine wie Freiburg machen es uns vor, wie wichtig eine Ausbildungsmannschaft ist.

5. Wie siehst Du die sportliche Entwicklung unseres Vereins?

Obwohl die Leistung der Mannschaft momentan unterirdisch ist, sollte dem Trainer Markus Anfang erst einmal zwei Saisons Zeit gegeben werden, die Truppe zu formen. Es herrscht in dieser Mannschaft keine Hierarchie. Die Fehler der einzelnen Spieler werden nicht schonungslos aufgedeckt. Die Spieler untereinander sagen sich nicht die Meinung. WIR haben in der Mannschaft momentan kein LEADER der die Anderen mitzieht. Trotzdem muss Dynamo den Anspruch haben, so schnell wie möglich wieder 2. Liga zu spielen, weil es auch eine finanzielle Angelegenheit ist. Es kann nicht sein und darf auf Dauer nicht sein, dass nur unsere Fans ERSTKLASSIG sind.

6. Wie würdest Du Dich verhalten, wenn ein Großsponsor bei Dynamo einsteigen wollte?

Ich würde das sehr begrüßen, solange der Name DYNAMO bleibt und das Geld gut angelegt wird. Aber Sponsoren kommen zum Größten Teil nur, wenn die Leistung auf dem Platz stimmt. Bei dauerhafter 3. Liga wirst Du kaum einen neuen Sponsor dazu gewinnen, weil die Konkurrenz in Dresden unheimlich groß ist. DSC-Volleyball 1. Liga, HC Elbflorenz Dresden 2. Liga, Dresdner Eislöwen 2. Liga, um nur Einige zu nennen, haben einen Zulauf an Sponsoren.

7. Welche Vorteile oder Nachteile siehst Du für den Verein, wenn Gremienmitglieder politisch aktiv sind bzw. für Parteien/ Fraktionen arbeiten? Welche Erfahrungen hat der Verein deiner Meinung nach, bisher damit gemacht?

Ich bin unpolitisch und gehöre auch keiner Partei an, habe aber trotzdem meine Meinung. Aus meiner Sicht sollte das für die Arbeit im Gremium keine Bedeutung haben.

8. Die neuen Lizenzierungsrichtlinien der DFL berücksichtigen die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. Welche dieser Kriterien sollte im Falle eines Wiederaufstiegs im Vordergrund stehen?

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein endloses Thema, was aus meiner Sicht völlig überbewertet wird und letztendlich nie realistisch bewertbar ist. An Ordnung und Sauberkeit im und am Stadion sollten sich alle FANS beteiligen. Natürlich wollen wir alle unseren Teil zum Klima bringen, aber vernünftig.

9. Vor dem Hintergrund der Mietzuschüsse und der Stadionverträge, wie sollte die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden künftig ausgestaltet werden?

Ich weiß, dass Jens Heinig und Dr. Jürg Kasper bis jetzt gute Arbeit gemacht haben. Es gibt da auch einen konkreten Ablaufplan, die Zusammenarbeit zu verinnerlichen.

10. Was sind die drei größten Problemfelder des Vereins?

Erstens das ist unsere Außendarstellung (randalierende Fans, Zerschlagung z. B. von Kiosk u. Toilettenhäuschen) machen die gute Arbeit vieler Fans kaputt und die Presse stürzt sich drauf. Zweitens die typische Dresdner Spielphilosophie, Fußball spielen und kämpfen, wird von den Fans angenommen, momentan nur Bolzen und Lustlosigkeit. Drittens, Spieler ohne HERZ und WILLEN.

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