Das Aufgabenspektrum der Fangemeinschaft Dynamo hat sich in den zehn Jahren ihrer Existenz gewandelt. 2007 befand sich der Verein sportlich und wirtschaftlich in einer bedrohlichen Situation. Die Rahmenbedingungen entsprachen nicht den Anforderungen für professionellen Fußball und die verantwortlichen schienen zusätzlich nicht in der Lage, langfristig ausgelegte, transparente und konsolidierende Vereinsarbeit zu leisten. Das Klima innerhalb der Sportgemeinschaft war geprägt von Machtkämpfen, Misstrauen und immer wieder aufkommenden Konflikten zwischen Fans und Funktionären.
Deshalb wurde die Idee geboren, mit der Fangemeinschaft Dynamo eine Organisation zu gründen, die es schafft, die vielfältigen Bedürfnisse der Fans unter einem Dach zu vereinen und andererseits deren Wünsche und Vorstellungen gegenüber dem Verein oder Dritten aktiv und konstruktiv zu vertreten. Außerdem war es Bestreben, die Fankultur innerhalb der SG Dynamo Dresden zu bewahren und kreativ zu fördern. Bei der Gründung wurden folgende Aufgaben als Vereinszweck in der Satzung verankert:
In erster Linie ging es um die Organisation und die Interessensvertretung von Fans, die sich der Sportgemeinschaft zugehörig und verbunden fühlen. Nebenher sollte der Fußballsport in seiner ursprünglichen Form bewahrt und gefördert werden, mindestens mit dem Anspruch, notwendige Aktivitäten von Sponsoren und Fans harmonisch in Einklang zu bringen.
Im Detail sollten folgende Aufgaben dabei helfen, diesen Zielen näher zu kommen:
– Aktivitäten zur Bewahrung der traditionellen Fankultur bei Dynamo
– Koordination und Unterstützung von Fanaktivitäten
– Organisation von Veranstaltungen für den Dialog zwischen Fans, Spielern und Funktionären
– sportliche Angebote von und für Fans
– Organisation von Auswärtsfahrten
– Förderung eines respektvollen Miteinanders frei von Gewalt und Rassismus
– Integration von Fans mit Behinderung
In ihrer Rolle steht die Fangemeinschaft Dynamo allen Fans der SG Dynamo Dresden offen. Dabei ist es egal, ob sie in einem Fanclub organisiert sind oder einzeln ihre Verbundenheit zum Vereins ausleben. Grundsätzlich ging es darum, ein Gemeinschaftsgefühl im Stadion und zwischen den Spieltagen zu schaffen und eine Einheit zu bilden, ohne dabei die individuellen Strömungen der multikulturellen Fanszene einzuschränken.
Bedeutende Punkte der inhaltlichen Arbeit waren und sind die Fanbetreuung bei Heim- und Auswärtsspielen, die Organisationen von Veranstaltungen wie Stammtische, Fußballturniere oder Diskussionsrunden und die regelmäßige Kommunikation mit der Geschäftsführung. Bedingt durch die strukturellen Rahmenbedingungen stand permanent auch die stetige Weiterentwicklung der Fangemeinschaft Dynamo auf dem Programm. Besonders in den letzten Jahren, bedingt durch fehlende personelle Kontinuität und interne Konflikte, musste der Fokus intensiv darauf gerichtet werden, das Fortbestehen zu sichern.
Aufgrund der veränderten und im Vergleich zu früher stark verbesserten Vereinsarbeit bei der SG Dynamo Dresden hat sich auch die Rolle der Fangemeinschaft Dynamo verändert. Stand vor zehn Jahren die notwendige kritische Begleitung der Sportgemeinschaft von außen noch deutlich im Vordergrund, steht heute eher die unterstützende Mitarbeit im Mittelpunkt.