Unser Selbstverständnis

Was ist die Fangemeinschaft Dynamo?

Nach dem Vorbild anderer Fanorganisationen wurde die Fangemeinschaft Dynamo am 19. Mai 2007 offiziell gegründet. Sie ist in ihrer Rechtsform ein eingetragener Verein, dem ein fünfköpfiger Vorstand vorsteht.

Warum wurde die Fangemeinschaft Dynamo gegründet?

Die zunehmende Kommerzialisierung des Fußballs und das ansteigende Streben nach absoluter Sicherheit, verbunden mit hohen Auflagen und verstärkten Repressionen gegen Fußballfans, haben die Interessen und Bedürfnisse der eigentlichen Hauptakteure im Stadion in ganz unterschiedlicher Weise in den Hintergrund rücken lassen. Oft wird im Zusammenhang mit existierenden Problemen immer nur über Fußballfans gesprochen und geurteilt, anstatt mit ihnen im Dialog gemeinsame Wege und Lösungen zu erörtern. Grundsätzlich ist es deshalb richtig und wichtig, dass sich die Fans eines Vereins zusammenschließen, um ihre Vorstellungen und Wünsche zu artikulieren, zu bündeln und anschließend gemeinsam konstruktiv und sachlich zu vertreten.

Im heutigen Fußball-Alltag werden Fans zu oft mit Dingen konfrontiert, die eine Entwicklung weg vom emotionalen Fanleben und hin zum zahlenden Kunden fördern und diese neue Rolle nachhaltig bestätigen. Obwohl die entsprechenden finanziellen und wirtschaftlichen Voraussetzungen und die Interessen der Sponsoren und Geldgeber wichtig sind, um einen Verein sportliche Erfolge zu ermöglichen, müssen diese im Einklang mit den Interessen der Fans stehen.

Die bedeutende Rolle der Fans liegt in der langen Geschichte des Fußballs. Im 19. Jahrhundert war der Kick auf dem Sportplatz ausschließlich eine körperliche Aktivität. Erst mit dem zunehmenden Erfolg und der daraus folgenden Akzeptanz in der Gesellschaft kam die zusätzliche Komponente des passiven Zuschauers ins Spiel. Fußball war die erste Sportart, die vor einer breiten Öffentlichkeit stattfand. Bis heute hat sich diese Spitzenposition im Vergleich zu anderen Sportarten gehalten. Es ist also historisch belegt, dass der Fußball ohne die Fans nicht die Hälfte wert wäre.

Unabhängig vom Zeitpunkt der Einführung und Integration der Komponente Sponsoring in den Fußball bleibt festzuhalten, dass zuerst die Fankulturen als Begleiterscheinung auftraten und somit berechtigt noch heute ihren Platz im Rahmen eines Fußballspieles einnehmen. Ohne die Erscheinung von tausenden stimmgewaltigen Schlachtenbummlern wäre Fußball nicht das, was ihn aus emotionaler Sicht so beliebt macht.

Die Gefahr, dass Fans mit ihren Interessen in den nächsten Jahren weiter an Boden verlieren, ist real und allgegenwärtig. Momentan vielleicht nicht so sehr in der Beziehung zur SG Dynamo Dresden, aber wer das Geschehen im nationalen und internationalen Fußball aufmerksam verfolgt, wird nicht übersehen, dass der Einfluss von finanzstarken Geldgebern und das intransparente und kommerziell ausgerichtete Verhalten zahlreicher Verbandsfunktionäre den eigentlichen Volkssport Fußball vereinnahmen.

Mitsprache, Mitgestaltung, Freiräume, Transparenz und Nachhaltigkeit, vor allem auf der unmittelbaren lokalen Vereinsebene, aber ebenso darüber hinaus auf bundesweiter oder europäischer Ebene, sind übergeordnete Werte, die geschützt werden müssen.

Denn Fakt ist: So wie Spieler, Trainer und Funktionäre sich die Klinke in den Vereinen oder Verbänden in die Hand geben, kommen und meistens nach Misserfolgen wieder gehen, wechseln auch Sponsoren ihr Feld der Betätigung, wenn sie meinen, mit ihrer Marketingstrategie erfolgreich gewesen zu sein oder sich neue Zielgruppen und Kundenkreise suchen. Die einzige Konstante sind die Fans und Mitglieder. Die Fangemeinschaft Dynamo wurde 2007 gegründet, um deren Interessen übergreifend zu bündeln, zu artikulieren, zu vertreten und zu sichern.

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