Dynamo-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung

Hans-Jürgen Czwink

1. Was sind Deine Beweggründe als langjähriger Fan Dich zur AR-Wahl zu stellen und welchen speziellen Beitrag möchtest Du in den Aufsichtsrat einbringen?

Als leidenschaftlicher SGD Fan habe ich mich schon lange mit diesem Thema beschäftig. Für mich war immer klar, dass man für so ein wichtiges Amt alle Energie und Zeit braucht, um der von den Mitgliedern übertragenen Verantwortung voll gerecht werden zu können. Nach Beendigung meiner Tätigkeit als selbständiger Immobilien-Entwickler im nächsten Jahr, werde ich meine ganzen Energie unserem Verein und der Gremientätigkeit widmen. Ich bringe meine über 30 jährige Erfahrungen aus der Baubranche, Gremientätigkeiten, Betriebswirtschaft Know-how und meine Leidenschaft für unsere SGD mit ein. Mein besonderer Fokus gilt der Verbesserung der Außendarstellung, der Steigerung der Attraktivität für die Jugend, dem weiterhin soliden wirtschaften und der Lösungsfindung für unser Vereinshaus „Steinhaus“.

2. Wie sollte der Aufsichtsrat aus Deiner Sicht die Geschäftsführung der SGD kontrollieren? Wo siehst Du Verbesserungsmöglichkeiten und welches unternehmerische Risiko sollten Geschäftsführer eingehen dürfen und welche nicht?

In unserer Satzung sind die Aufgaben des Aufsichtsrats hinsichtlich der Kontrolle und Überwachung der Arbeit der Geschäftsführung grundsätzlich geregelt. Dies beinhaltet auch den jährlichen Beschluss des Finanzplans sowie jeglicher Nachtragshaushalte. In diesem vom Aufsichtsrat beschlossenen Rahmen sollte die Geschäftsführung grundsätzlich handlungsfähig sein, wobei aus meiner Sicht bei Verträgen bzw. dem eingehen von Verpflichtungen, die entweder langfristig sind oder eine bestimmte Höhe überschreiten, die Freigabe nochmals durch den Aufsichtsrat erfolgen sollte. Mögliche Verbesserungen werden sich erst im laufe der aktiven Gremienarbeit erkennen lassen.

3. Hast Du noch andere haupt- oder ehrenamtliche Funktionen?

Seit nunmehr 3 Jahren bin ich als ehrenamtliches Stadtratsmitglied der Stadt Dippoldiswalde als Fraktionschef der Unabhängigen Bürger tätig und u.a. in den folgenden Gremien vertreten: Aufsichtsrat Weißeritztal Erlebnis GmbH, Verwaltungsrat Trinkwasserzweckverband Freital und Abwasserzweckverband Oelsabach.

4. Welche Meinung hast du zu unserer heutigen Vereinsstruktur? Wo siehst Du Änderungsbedarf?

Die gegenwärtige Vereinsstruktur basiert auf der Grundlage unserer Satzung. Ich sehe zum aktuellen Zeitpunkt keinen Änderungsbedarf.

5. Wie siehst Du die künftige sportliche Entwicklung unseres Vereins?

Auch aus finanzieller Sicht sollten alle Anstrengungen unternommen werden, um den schnellstmöglichen Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga zu schaffen, weil dadurch erheblich höhere finanzielle Mittel durch Fernsehgelder und Sponsoring zur Verfügung stehen. Bei der sportlichen Entwicklung ist aus meiner Sicht aber auch entscheidend, dass wir unsere gute Jugendarbeit fortführen und ausbauen, um in Zukunft wieder mehr Spieler hervorzubringen, die den Sprung in die erste Mannschaft und damit den Profifußball schaffen. Langfristig sollten wir wieder die 1. Bundesliga anstreben und diesen Traum nicht aus den Augen verlieren. Das Beispiel Union Berlin zeigt, was innerhalb weniger Jahre möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen.

6. Wie würdest Du Dich verhalten, wenn ein Großsponsor bei Dynamo einsteigen wollte?

Zunächst gilt es mit jedem, der die SGD finanziell unterstützen will, ein offenes Gespräch zu führen und Kriterien wie Sponsor oder Investor, Vereinbarkeit der Ziele und grundsätzliche Ausrichtung zu prüfen. Wenn die Frage jedoch darauf abzielt, ob ich einen Einstieg eines Investors á la Windhorst bei der SGD befürworten würde, dann gilt mein bereits gesagtes, ich stehe dazu, dass die SGD ein Mitglieder geführter Verein ist und sehe keinen Grund daran etwas zu ändern.

7. Welche Vorteile oder Nachteile siehst Du für den Verein, wenn Gremienmitglieder politisch aktiv sind bzw. für Parteien/Fraktionen arbeiten? Welche Erfahrungen hat der Verein Deiner Meinung nach bisher damit gemacht?

Ich bin der Meinung, dass unsere Gremienmitglieder politisch und wirtschaftlich unabhängig sein sollten, damit das Risiko von Interessenkonflikten möglichst gar nicht erst entsteht.

8. Die neuen Lizenzierungsrichtlinien der DFL berücksichtigen künftig die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. Welche dieser Kriterien sollten für die SG Dynamo Dresden im Falle eines Wiederaufstiegs im Vordergrund stehen?

Die verpflichtende Nachhaltigkeitsrichtlinie wurde von der DFL-Mitgliederversammlung am 30.05.2022 beschlossen. Der Nachweis einer Nachhaltigkeitsstrategie und einer Umweltstrategie ist zwingend erforderlich und aus meiner Sicht insbesondere für die Bereiche Wasser, Abwasser und Energie auch mehr als sinnvoll. Im Vordergrund steht für mich dabei das Thema der Energie, welches wir auch mit einer Lösung für das „Steinhaus“ sinnvoll verbinden können.

9. Vor dem Hintergrund der Mietzuschüsse und der Stadionverträge, wie sollte die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden künftig ausgestaltet werden?

Die Stadt als Eigentümer des Stadiongeländes ist der wichtigste Vertragspartner für uns. Wir müssen weiterhin an einer partnerschaftlichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit arbeiten. Mir ist es ein wichtiges Anliegen, mit allen Verantwortlichen der Verwaltung und Fraktionschefs zu erarbeiten, welche gemeinsamen Vorteile sowohl Stadt als auch Verein bei einer engen Zusammenarbeit haben können.

10. Was sind die drei größten Problemfelder des Vereins? Skizziere kurz, wo Du entsprechende Lösungen siehst?

Die größten Problemfelder, neben der aktuellen sportlichen Situation, sind aus meiner Sicht: die Stadionverträge und die Vereinsheimat „Steinhaus“.

Stadionverträge: Hier gilt es aus meiner Sicht die bisherigen Beratungen mit allen Vertragspartner weiter zu intensivieren und zu einer sinnvollen Veränderung für die SGD zu bringen. Verpflichtungen, wie das Zahlen einer Instandhaltungsrücklage durch uns als Mieter, was normalerweise einem Eigentümer obliegt, sind aus meiner Sicht sehr wesentlich und wir müssen diesbezüglich eine Veränderung anstreben.

Vereinsheimat: Mein Ziel ist auf Grundlage der bisherigen Aktivitäten die Erarbeitung eines Gesamtkonzeptes und dessen Umsetzung voranzubringen. Zunächst sind dabei die grundstücksrechtlichen-, stadtplanerischen und Finanzierungsprobleme unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten zu lösen.

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