Dynamo-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung

Lars Mai

1. Was sind Deine Beweggründe Dich zur AR-Wahl zu stellen und welchen speziellen Beitrag möchtest Du in den Aufsichtsrat einbringen?

Meine Beweggründe sind genau die, die ich auch schon in der Bewerbung für den Verein genannt hatte. Es gibt seit den Rücktritten und dem Ausscheiden von Mitgliedern des AR, der an der Entschuldung gearbeitet hat, keine sportlichen und geschäftlichen Entwicklungen. Ich weiß wieviel Arbeit es macht in unserem Verein etwas zu bewegen, wie man sich kontrovers streitet und in der Sache trotzdem wieder in Arbeitsgruppen zusammenkommt, um den Verein nach vorn zu bringen. Einbringen kann ich meine Erfahrung im Verein, meine Kontakte im Fußball die mir auch helfen Verpflichtungen und sportliche Entscheidungen einzuordnen und meinen Kontakt zu Fans und Sponsoren, welche mir helfen nach unserem Motto „Im Herzen vereint“ für die SGD zu handeln.

2. Wie sollte der Aufsichtsrat aus Deiner Sicht die Geschäftsführung der SGD kontrollieren? Wo siehst Du Verbesserungsmöglichkeiten?

Die Kontrolle ist hier sehr vielfältig und muss auch immer im Rahmen unsererSatzung geschehen. Entscheidend ist, dass man die richtigen Fragen stellt zum Tagesgeschäft und kurzfristige Ziele definiert und überprüft bzw. eine langfristige Strategie nicht aus den Augen verliert. Hierbei sollte es Arbeitsgruppen von AR Mitgliedern geben, die sich nach ihrer Erfahrung und Ausbildung definieren und dann zu bestimmten Themen wie Sport, Stadt, Recht, Bilanz etc. sich einarbeiten und den Überblick behalten. Gerade diese Spezialisierungen sehe ich im Moment nicht. Dadurch ist es sehr schwer mi Ehrenamt hauptamtlichen Geschäftsführern auf Augenhöhe zu begegnen.

3. Du bist schon länger im Vereinsumfeld aktiv und warst auch schon Aufsichtsrat von 2013 bis zu Deinem Rücktritt im September 2017. Auch andere ehemalige zurückgetretene Gremienmitglieder streben immer mal wieder Wahlämter oder Kooptierungen im Verein an. Woher kommt der Antrieb, und vor allem woher kommt der Glaube, dass man erneut gewählt wird?

Das ist wirklich eine gute Frage, da in dieser verantwortlichen Position für unseren Verein, das private Umfeld stimmen muss. Der Antrieb ist unser Verein in meiner Heimatstadt. Der Kontakt zum Verein ist trotz der Erkrankung meiner Frau und ihrem Tod vor zwei Jahren nie abgebrochen. Ich denke auch die ein oder andere Anfrage, konnte ich zum Nutzen des Vereins beantworten. Ich stelle mich mit meiner Person zur Wahl und da ist das Gefühl im AR, Jugend- und Elternrat viel richtig gemacht zu haben.

4. Welche Meinung hast du zu unserer heutigen Vereinsstruktur? Wo siehst Du Änderungsbedarf?

Die Vereinsstruktur hat sich in vielen Positionen bewährt und über viele Jahre hat sie durch die Mitgliederversammlungen einen besonderen Feinschliff bekommen. Trotzdem kann man sich immer wieder Fragen stellen und Vorschläge anhören. Der Änderungsbedarf wird dann durch die Mitglieder bestimmt, die wie die gesamte Fangemeinschaft ein überzeugendes Gespür dafür haben, Sachargumenten zu folgen und Änderungen zu beschließen.

5. Wie siehst Du die künftige sportliche Entwicklung unseres Vereins?

Ich könnte jetzt hier davon schwelgen, dass wir bald im Europapokal spielen. Tatsache ist, dass wir mit einem zweistelligem Millionenbetrag für die erste Mannschaft nur im Mittelfeld rumdümpeln. Der Nachwuchs mit Nationalspielern mit geringem Etat unter den Top-Mannschaften der Junioren-Bundesliga spielt, aber 32 Profispieler ihnen vorgesetzt werden! Hier sollte eine andere Entwicklung ansetzen, die beim sportlichen Gesamtkonzept beginnt und die Kontrolle des AR erfordert. Dann ist es bei einer kontinuierlichen Linie bestimmt möglich, solche Erfolge in einem überschaubarem Zeitraum wie Union Berlin zu erzielen.

6. Wie würdest Du Dich verhalten, wenn ein Großsponsor bei Dynamo einsteigen wollte?

Hier ist die Frage -was ist ein Großsponsor? Wegen ein Paar Millionen unseren Verein verändern niemals! Mit einem wirklichen Großsponsor der unsere Identität akzeptiert und vielleicht als erstes das Stadion kauft und in Vereinsvermögen überführen will, sollte man reden – nicht Einzelne sondern alle und beschließen muss die Mitgliederversammlung!

7. Welche Vorteile oder Nachteile siehst Du für den Verein, wenn Gremienmitglieder politisch aktiv sind bzw. für Parteien/Fraktionen arbeiten? Welche Erfahrungen hat der Verein Deiner Meinung nach bisher damit gemacht?

Wenn die Gremien Mitglieder Erfahrungen und Kontakte zum Wohle des Vereins nutzen können, sollte uns das helfen. Bitteschön immer unter dem Compliance Gedanken!

8. Die neuen Lizenzierungsrichtlinien der DFL berücksichtigen künftig die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. Welche dieser Kriterien sollten für die SG Dynamo Dresden im Falle eines Wiederaufstiegs im Vordergrund stehen?

Erst einmal ist zu schauen, was sinnvoll und wirtschaftlich machbar ist. Auch hier sollten wir guten Kontakt zu den Gremien des DFB herstellen und dann zuerst darauf drängen, dass Lizenzierungen wie Uerdingen und Türkgücü nicht passieren oder solche Ungleichgewichte wie bei Kaiserslautern passieren, dass man in der dritten Liga in Insolvenz geht, aber Spieler mit Sonderprämien von über 100.000 € lockt.

9. Vor dem Hintergrund der Mietzuschüsse und der Stadionverträge, wie sollte die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden künftig ausgestaltet werden?

Die Zusammenarbeit muss ehrlich und auf Augenhöhe stattfinden. Ich habe die Zeit erlebt, als die Stadt uns einen Beigeordneten zum Tagesgeschäft geschickt hat, weil kein Vertrauen da war. Das darf nicht passieren. Genauso muss die Stadt wissen, dass wir direkte und indirekte Arbeitsplätze in derStadt schaffen und die Spezialimmobilie Stadion mit Leben füllen. Also auf Augenhöhe mit Geschäftsführern und im Vertrauen arbeiten!

10. Was sind die drei größten Problemfelder des Vereins? Skizziere kurz, wo Du entsprechende Lösungen siehst?

Das größte Problem ist die Investition in die erste Mannschaft und deren sportliche Entwicklung. Darüber hinaus gibt es die Stadion-Problematik, Standort und Entwicklung der Geschäftsstelle, Einbindung des Nachwuchses, etc. Wenn ich für alles die Lösung direkt hätte, sollte ich mich als Geschäftsführer bewerben. Ich kann mithelfen Lösungsansätze zu finden und werde nichts unversucht lassen dem Verein zu helfen. Aber gerechterweise muss ich, wenn ich gewählt werden sollte, den genauen Ist-Zustand und die Ressourcen prüfen und dann gemeinsam mit den Kollegen entscheiden, was das beste sein wird! Dazu habe ich aus der Vergangenheit viel Erfahrung, was ich hier mit nutzen kann.

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