Dynamo-Mitglieder auf der Mitgliederversammlung

Mathias Hille

1. Was sind Deine Beweggründe Dich zur AR-Wahl zu stellen und welchen speziellen Beitrag möchtest Du in den Aufsichtsrat einbringen?

Ich bin Dresdner, selbst fußballerisch aktiv gewesen und seit meiner Kindheit Fan unseres Vereins. Durch meine langjährige Tätigkeit im Bankwesen konnte ich mir über einen langen Zeitraum entsprechendes Wissen zu finanzwirtschaftlichen Zusammenhängen aneignen. Dieses Wissen und meine beruflich erworbene Verhandlungsstärke möchte ich gern in den Aufsichtsrat einbringen.

2. Wie sollte der Aufsichtsrat aus Deiner Sicht die Geschäftsführung der SGD kontrollieren? Wo siehst Du Verbesserungsmöglichkeiten?

Die Kontrolle sollte weiterhin satzungsgemäß erfolgen. Verbesserungspotenzial sehe ich in der Kommunikation zwischen dem AR, den Gremien der Geschäftsführung und den weiteren beteiligten Projekt- und Fangemeinschaften.

3. Du arbeitest im Finanzsektor bei der Deutschen Bank. Verfügst Du über Kenntnisse zu Management-Methoden zur Bewertung von Geschäftsprozessen und -ergebnissen, welche dem Verein weiterhelfen können?

Managementmethoden, die Steuerung von Prozessen und Ergebnissen, und Monitoring unterscheiden sich meines Erachtens wesentlich im Vergleich eines mitgliederbestimmten Vereins und eines ausschließlich auf Ertrag orientierten Unternehmens. Dennoch sehe ich Möglichkeiten einer erfolgsorientierten Basis in den Verhandlungen mit den wirtschaftlich Beteiligten.

4. Welche Meinung hast du zu unserer heutigen Vereinsstruktur? Wo siehst Du Änderungsbedarf?

Unsere Vereinsstruktur auf der Grundlage einer mitgliederbestimmten Satzung hat sich in den letzten Jahren als erfolgreich beweisen können. Von daher sehe ich dort derzeit keine wesentlichen Veränderungsansätze. Potential sehe ich noch in der demokratischen Mitnahme aller Mitglieder bei der Abstimmung und Einbringung zu Entscheidungen.

5. Wie siehst Du die künftige sportliche Entwicklung unseres Vereins?

Auf Basis wirtschaftlicher Beständigkeit sehe ich unsere erste Mannschaft mittelfristig stabil in der zweiten Liga. Die Förderung von Nachwuchs und mittelfristige Vereinsbindung der so gewonnenen Talente spielt dabei eine, nach meinem Ermessen, wesentliche Rolle.

6. Wie würdest Du Dich verhalten, wenn ein Großsponsor bei Dynamo einsteigen wollte?

In den Verhandlungen und Gesprächen mit Großsponsoren steht unsere Satzung und Vereinsstruktur als unverhandelbar im Mittelpunkt. Ausschließlich wirtschaftlichen Interessen und einem damit verbundenen einseitigen Mitspracherecht zur Entwicklung unseres Vereins werde ich entschieden entgegentreten.

7. Welche Vorteile oder Nachteile siehst Du für den Verein, wenn Gremienmitglieder politisch aktiv sind bzw. für Parteien/Fraktionen arbeiten? Welche Erfahrungen hat der Verein Deiner Meinung nach bisher damit gemacht?

Politik und Sport sollten strikt getrennt werden, dennoch steht es jedem Mitglied frei sich politisch- außerhalb seiner Vereinstätigkeit- zu betätigen. Der bisherige Umgang mit diesem Prinzip hat sich auch in unserem Verein bewährt.

8. Die neuen Lizenzierungsrichtlinien der DFL berücksichtigen künftig die Erfüllung von Nachhaltigkeitskriterien. Welche dieser Kriterien sollten für die SG Dynamo Dresden im Falle eines Wiederaufstiegs im Vordergrund stehen?

Die Auditierung der Nachhaltigkeitskriterien für die erste und zweite Bundesliga erfolgt konkret und laut Beschluss im Lizenzierungsverfahren 2023/2024 durch die DFL; daher sind derzeit noch keine konkreten Aussagen für uns möglich. Zur Vorbereitung darauf sollte dennoch schon jetzt geprüft werden, wo betriebliches Sparpotential bei Energieverbrauch liegt und ressourcenschonender und nachhaltiger Materialeinsatz möglich ist.

9. Vor dem Hintergrund der Mietzuschüsse und der Stadionverträge, wie sollte die Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden künftig ausgestaltet werden?

Grundsätzlich liegt es im Interesse beider Parteien zu einem konstruktiven Miteinander.  Von daher sollte das Verhältnis zur Stadt pragmatisch, kommunikativ und partnerschaftlich gestaltet werden. Im Mittelpunkt der Gespräche sollte der gegenseitige Vorteil und Mehrwert für beide Partner stehen. Auch hier sehe ich für mich, in meiner Tätigkeit als Aufsichtsrat, Potential.

10. Was sind die drei größten Problemfelder des Vereins? Skizziere kurz, wo Du entsprechende Lösungen siehst?

Die 3 größten Problemfelder des Vereins:

  1. das bundesweite Vereinsimage als gewalttätiger Ostverein
  2. die aktuell bevorstehenden wirtschaftlichen Herausforderungen (Energiekrise/ regionale Rezession/ Insolvenzen=> Sponsoringausfälle)
  3. die aktuelle sportliche Entwicklung der ersten Mannschaft.

Lösungsansätze:

  1. Verhinderung von vereinsschädigenden Anlässen wie Randale und Gewalt
  2. Verbreiterung der Mitgliederbasis als stabile und berechenbare Einnahme
  3. die Verantwortung dafür unterliegt dem satzungsgemäß bestimmten Personenkreis

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